Beim Durchstöbern diverser Bilder, die sich auf meiner Spiegelreflex sowie in meinem Hirn befinden, bin ich auf die ein oder andere Kuriosität gestoßen. Sei es, visuell betrachtet, die völlige Abwesenheit von Ordnung, Schönheit oder antialkoholischer Getränke, oder gedanklich betrachtet, die völlige Abwesenheit von Ordnung, Schönheit oder antialkoholischer Gedanken. Insgesamt betrachtet, sowie analytisch gesehen, besteht meine Leben Existenz, also dieses vor sich hin vegetieren in hässlicher Umgebung,  aus dem Warten auf Nahrung oder das Ende der Arbeit durch Rente oder Tod. Die Tatsache das ich diese Wartezeit, oder zumindest einen Teil davon, in einer Wohnung, die sanitäre Standards wie sie in Vietnam um 1970  gängig waren, verbringe, lässt mein Trinkverhalten oder jeglichen weiteren Drogenkonsum nur mehr als legitim dastehen. Auch die Bilder der Kamera oder die aus meinem Kopf passen nur vorzüglich in diese Welt. Eine Welt des sichtbaren Atems unter der Dusche des unbeheizbaren Bades, eine Welt der Stimmen und Schreie vor meinem unisolierten, einfach verglasten Fenster, eine Welt des Irrsinns, die teilweise Abwesenheit von gesundem Menschenverstand – meine Welt.

Ob es an den stets anwesenden Schimmelsporen, welche in unserem Spa-Bereich das Licht der Welt erblicken, liegt, an der stetig fortschreitenden Gehirnverfettung durch tierische Lebensmittel, dem zufälligen Zusammentreffen vierer Idioten die hier hausen, ich weiß es nicht, irgendwie müssen die Bilder auf der Kamera aber entstanden sein.

Zwischen all den Fotos von Fleischstücken, in Butter geschwenktem Gemüse, Soßen und Fonds finden sich geistige Schmankerl wie 10 kg große Sauerkrautdose in der Hose, Korken in Weingläsern, Handys im Mund, grotesk anmutende und verwackelte Posen zu unmenschlichen Zeiten, immer die selben Fratzen, nichts ändert sich.

Dies war auch der Ansporn diesen Artikel und besonders eine kleine (natürlich zensierte) Auswahl toller WG-Erlebnisse hier zu veröffentlichen.

Und jedes mal wenn ich die Bilder betrachte, daran denke das wir wahrscheinlich die einzige WG in diesem Zustand sind die ZWEI Austernmesser besitzen, mir die 2,5 m² Küche vor das geistige Auge hole, die zahlreichen Kochsessions Revue passieren lasse, dann freue ich mich trotzdem darüber hier zu wohnen.

Musik hören, trinken, kochen, trinken, labern, trinken, fachsimpeln, was trinken. Sowas ist, zumindest bilde ich mir das ein, doch nicht so häufig in dieser Lebensweise vertreten oder gar üblich.

Impressionen des Irrsinns

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