Gestern Rouladen mit Speck, heute Rouladen mit Kohl. Mangels Bildfaden, Zahnstochern oder anderen Spießen musste ich etwas umdisponieren. Hätte sonst Angst gehabt das die Kohlrouladen zerfallen. So, also in der Backform gebacken, bleiben die Rouladen so wie sie sein sollen. Zusammengerollt. Außerdem hat man das lästige Gefrickel mit den Fäden oder den Spießen nicht.
Und wie gehts? Große Blätter von einem Spitzkohl lösen. Die dicken Strünke herausschneiden und in Salzwasser für ca. 5 Minuten blanchieren. Abschrecken. Aus Hackfleisch, etwas altem Brot (oder Reis), Ei, einem Klecks Senf, Zwiebeln, Salz, Pfeffer und Paprikapulver die Füllung vorbereiten. In die leicht vorgegarten Kohlblätter einrollen und in einem Backform geben.
Gute Tomatensauce, Sahne und Demi Glace bzw. etwas gescheite Brühe drüber geben. Bei 180°C für ca. 35 bis 45 Minuten im Ofen Backen. Dazu gabs Petersilienkartoffeln. Eine Pracht!
Auch die inneren Werte überzeugen. Unglaublich saftiger turbo-Kohlrouladen-Shizzle!
Das sind jetzt zwar nicht die unglaublich dicken und prall gefüllten 500 g Riesen-Kohlrouladen, vom Anbraten im Topf an diversen Stellen dermaßen lecker angebräunt, welche mir heute beim mittäglichen Einkauf vorschwebten bzw. wie ich sie aus meiner Jugend kenne oder sie mir bekifft eingebildet habe. Auf Grund der im Haushalt nicht vorhandenen Fäden hätten die m.M.n. aber nicht ohne weiteres funktioniert. Wären zerfallen. Zu einer undefinierbaren Pampe.
Das, meine Lieben Freunde, hätte ich am heutigen Montag, dem bitteren sowie gemeinen Wochenanfang, einfach nicht verkraftet. Nur mit einem bis vier Bier wäre ich über dieses tragische Kohlrouladen-Schicksal hinweg gekommen. Beim nächsten mal gibts dann die großen und mächtigen Teile…