Zwieblein, Zwieblein an der Wand, mit welcher Suppe hab ich mir schon die Fresse verbrannt?

Die Antwort deckt sich bei Vielen wohl mit der Überschrift des heutigen Artikels. Wobei die Kürbissuppe nach Paul Bocuse auch ein guter Kandidat wäre. Dabei ist diese Zwiebelsuppe so einfach zuzubereiten. Das Endprodukt muss sich meiner Meinung nach vor keine Consommé verstecken. Nur bei den Kalorien. Da geht es eher in die Richtung Hüftgold 😉 Aber hey, ist hier ja kein verdammter Diätblog oder so ein Kram. Kommt nicht in die Tüte, bzw. in den Teller, jetzt Kalorien zu zählen. Wobei – bei mir käme das sowieso einer Sisyphusarbeit gleich.

Grundstock bildet, wie bei jeder guten Suppe, die Brühe. Hier sollte nicht gekleckert werden sondern geglotzt. Einen Kalbsfond konnte ich leider mangels Kalbsknochen nicht herstellen. Rinderknochen waren auch aus. Schwein wollte ich nicht. Also blieb nur noch Geflügel. Meine Soupe d’oignons aux Halles ist also mit einer langsam und sanft gekochten Geflügelbrühe gemacht. Das ist aber ein anderes Thema und soll nicht der Schwerpunkt hier sein. Ich gehe von einer fertig abgeschmeckten Brühe aus.

Im Grunde genommen geht die Suppe sehr einfach. In genügend Butter oder Fett werden in sehr feine Ringe geschnittene Zwiebeln (ca. 1 große Zwiebel pro Person) langsam goldgelb angeschwitzt. Vorsicht – nicht anbrennen lassen. Nun wird mit etwas trockenem Weißwein abgelöscht. Die Brühe gesellt sich ebenso dazu. Allerdings natürlich in weitaus größerem Verhältnis zum Wein. Alles lässt man nun für ca. 20 Minuten leise köcheln.

Kurz bevor die 20 Minuten zu Ende sind nimmt man Weißbrot-Scheiben her. Etwas Knoblauch wird zerhackt. Das Weißbrot in einer Pfanne mit Butter leicht angebräunt. Parallel den Knoblauch auch in die Pfanne geben. Sehr leicht braun werden lassen. Auf den Brotscheiben verteilen. Brot aus der Pfanne entfernen. Sollte nicht zu dunkel werden das Ganze.

Nun nimmt man Suppenschüsseln. Ich habe leider keine solch schönen wie man in den Pariser Bistros sieht. Es kommt etwas Suppe, natürlich mit ordentlich Zwiebeln, in die (backofenfesten) Suppenschüsseln, oben auf die mit Knoblauch versehenen Weißbrotscheiben und darauf, quasi als Krönung, geriebener Gruyère-Käse.

Das wandert dann bei 180°C Oberhitze / Grillfunktion oder was auch immer  für ~2-3 Minuten in den Ofen.

Welch ein Erlebnis. Der Gaumen voller Brandblasen, der Hals ebenso, die Körpertemperatur um 6°C gestiegen, Schweißperlen überall, Hemd nass, Löffel voller festgebackenem Käse, eine Rolle gebrauchtes Wisch und Weg liegt zerknüllt vor einem. Halleluja!

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bento_bo
bento_bo
11 Jahre zuvor

Halloele,
ja, was soll ich sagen: Zwiebelsuppe ist einfach super! Weil einfach herzustellen und einfach köstlich. Gut das Du die hier postest. Der Zwiebelsuppe sollte auf breiter Front gehuldigt werden!
Was mir einfiel: das Weissbrot röste ich, nein ich trockne es eher, langsam unter dem Grill im Backofen oder in der Pfanne. Ich glaub die Dinger nennen sich in Frankreich Croutes. Nach dieser Prozedur weicht das Brot beim Ueberbacken nicht mehr so stark auf.
Desweiteren ist ein guter Löffel Käse in der Schuessel ein weiteres Bonbon in Form von Bodensatz in der Suppe und daher sehr zu empfehlen.
Suppengruss!
PS: Meiner Meinung nach sollte eigentlich nach Zwiebelsuppe gleich ein Halbgefrorenes oder Gefrorenes zur Wundversorgung gereicht werden. Beispielsweise Caipirinha Sorbet o.ä. 🙂

barbara
barbara
11 Jahre zuvor

ich finde toll, daß du „es gibt sie noch die guten dinge“ recycelst, mann, da werden erinnerungen wach.
mit caipi sorbet wird das glatt zum crossover cooking.
und die brühe werde ich beim ziehen lassen brav beglotzen:-)

Gourmandise
11 Jahre zuvor

Lustig, bei uns hätte es heute auch beinahe eine Zwiebelsuppe gegeben, aber dann habe ich mich doch für das Soufflé au fromage entschieden. Das wurde auch lecker!
Wenn ich mir Deine Bilder so anschaue, muss ich demnächst aber auf jeden Fall auch noch eine Zwiebelsuppe machen…

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