Das olle Italian Beef ging mit seit Chicago, wo ich das ja mal bei Portillos probieren durfte, nicht mehr aus dem Kopf. Da ich gestern im Großmarkt wieder unglaubliche Fleisch- und andere Portionsgrößen sehen durfte, heute Nacht diverse Träume von Chilisaucen und Essen handelten, musste ich heute mal handeln. Total verkatert die 200 m (evtl sogar weniger) mit dem Auto zum Supermarkt und diverses Zeug zusammengekauft. Unter Anderem 500 g Roastbeef, Fleischknochen vom Rind, milde Peperoni, welche ich als Ersatz für Sport Peppers, die es hier ja leider nicht zu kaufen gibt, hernehme, sowie Baguette und grüne Paprika (eingelegte gab es nicht).

italian-beef-1

Im Internet gibt es dazu verschiedenste Rezepte und Vorgehensweisen. Ich hab mir da was eigenes zurecht gelegt. Erstens habe ich das Fleisch nicht über Nacht mariniert und zweitens habe ich es nicht im Ofen gemacht sondern Medium im Fond ziehen lassen. Das Roastbeef also ordentlich Salzen und sehr scharf rundum anbraten. Am Ende die Knochen dazu geben und alles mit Wasser auffüllen. Geschwärzte Zwiebel und Knoblauch dazu. Alles für ca. 2 Stunden leicht simmern lassen. Das Roastbeef aber rechtzeitig herausnehmen wenn es medium ist! Roastbeef abkühlen lassen.

Am Ende den Fon aromatisieren und abschmecken. Dazu habe ich langen Pfeffer, den ich schon ganz am Anfang zugegeben habe, mitgekocht sowie mit etwas Cumin, Cayennepfeffer, Zucker, Salz, Pfeffer sowie Paprikapulver verwendet. Da muss aber jeder selber probieren und schauen was er mag. Außerdem habe ich eine grüne Paprikaschote vom Innenleben befreit, halbiert und ~ 30 Minuten am Ende mit ziehen lassen. Als Ersatz für die Italian Sweet Peppers – welche es hier ja auch nicht gibt.

Am Ende schneidet man das Roastbeef in sehr sehr dünne Streifen und gibt es wieder in den Fond für ein paar Minuten. Dann nimmt man das (idealerweise sehr weiche) Baguette (im Original ist die Rede einer Italian-Style roll  [wohl eine italienische Brotsorte]) und dippt dieses nach dem aufklappen in den Bratenfond. Ober und Unterseite. Also double dipped! Dann kommt das zuvor in den Fond gegebene Roastbeef aufs Sandwich. Oben auf die nun weiche grüne Paprika – bzw. ein Streifen davon, und die Peperoni!

italian-beef-2

Kam auf jeden Fall ungefähr an das Original heran. Wenn ich mehr Zeit hätte, hätte ich hier auch mariniert. Wieso man das im Ofen grillt und nicht wie ich direkt im Bratensaft gar/medium zieht, verstehe ich nicht ganz. Die Maillard-Reaktion, welche ja für den Geschmack und die Röstaromen zuständig ist, kommt beim scharfen Anbraten auch nicht zu kurz.

Nachtrag: Auf Giardiniera habe ich aus Zutatenmangel auch verzichten müssen.

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Jens
10 Jahre zuvor

Interessantes Sandwich! Dass man das Brot in de Fond dippt hätte ich mir nie gedacht. Alles in allem klingt es echt klasse. Muss nur von vorneherein geplant werden denn als spontanes schnelles Essen geht das leider nicht 😉

Gruss,
Jens

Jens
10 Jahre zuvor

Das glaube Dir. Ist eben nicht so eine dröge Angelegenheit und ich denke das bringt auch gut Geschmack in die Angelegenheit. Wird das beiim Essen eigentlich zu einer Sauerei, weil sich das Brot vollgesogen hat?

Gruss,
Jens

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